Katharina Stangler

Indigo

15.05.2019 – 29.06.2019

Katharina Stangler
Mann Frau, 2019
Indigo auf Baumwolle
180 x 145 cm

Die Braun-Falco Galerie freut sich, Ihnen mit „INDIGO“ die erste Einzelausstellung von Katharina Stangler in München nach Ihrem Diplomabschluss an der Kunstakademie Düsseldorf zu präsentieren.
Indigo – dieses sanfte, zarte, gleichsam in hoher Konzentration einem Schwarz sich annähernde Blau, welches nahe am Übergang zum dunklen Violett liegt, gilt als eines der ältesten Farbpigmente. Bereits in der Antike wurde es als natürliches, auf pflanzlicher Basis basierendes Pigment vor allem zur Färbung von Textilien verwendet. Für Katharina Stangler steht Indigo gänzlich im Zentrum ihres Malprozesses. Der Großteil ihrer Arbeiten ist in Indigo gehalten, welches sich gegen einen in opaken Weißtönen gehaltenen Leinwandgrund weich, aber kontrastreich abhebt – eine Farbkombination, die an Chinesische Porzellanmalerei oder die bekannten Portugiesischen Azulejo-Kacheln erinnert. Bewusst verwendet Katharina Stangler nicht die Originalpigmente, sondern mischt Indigo aus Magenta-, Cyan- und Schwarzpigmenten. Durch das unterschiedliche spezifische Gewicht der einzelnen Pigmente erreicht die ehemalige Meisterschülerin von Andreas Schulze nach Durchwässerung der Leinwände eine ungleichmäßige Verteilung der drei Farbpigmente. So ergeben sich vom Zufall beeinflusste schillernde Farbmischungen und raffinierte Übergänge zwischen mal mehr schwärzlichen, mal mehr violetten Blauschattierungen. Wie in einem Aquarell verschwimmt die Farbe diffus im Randbereich ihres Auftrags, dringt sogartig in die unbehandelte Baumwolle ein und blüht entlang der Fasern in feinen Verästelungen aus. Jede Linie und jede Form wird in ihrer Kontur kontinuierlich aufgebrochen. Die in lockerer Geste gemalten und expressiv anmutenden Figuren werden so spannungsvoll in Schwingung gesetzt und vom Betrachter als vibrierende Silhouette empfunden. Dargestellt sind meistens Frauen – alleine in madonnenhafter Zartheit oder in sanfter körperlicher Begegnung mit einem männlichen Partner, schüchtern nackt in einer Umgebung aus floralen und ornamentalen Elementen. Oft lassen einen die Motive an Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner oder Otto Müller denken. Sie tragen diese zurückhaltende, gleichsam erhabene Anmut in sich, die man als natürliche Schönheit bezeichnen darf. Das Idyllische ihrer Bilder entspringt der Vertrautheit des Momentes, an den sich der Betrachter erinnert fühlt. Der Moment der „Blauen Stunde“, dieser kurze Zeitraum der Dämmerung nach Untergang der Sonne bis zum Eintritt nächtlicher Finsternis, dessen mystische Lichtstimmung romantische wie genuine Gefühle evoziert. Damit thematisiert sie die Sehnsucht nach Ruhe, Geborgenheit und Frieden in unserer schnelllebigen Welt.
Katharina Stangler wurde 1982 in Berlin geboren, wo sie zuerst ein Diplom in Kommunikationsdesign erwarb und danach zwei Jahre lang Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weissensee erlernt. Von 2013 bis 2018 studierte sie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Andreas Schulze und Dietmar Lutz. 2018 erhielt sie ihren Akademiebrief für Malerei als Meisterschülerin von Prof. Andreas Schulze.

 

 

 

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