Zusammenspiel: Kunst im sakralen Raum

Wanderausstellung

23.11.2018 – 09.02.2019

Maria-Hilfe der Christen, Kehl
Foto: Gerald von Foris, München

Mit der Wanderausstellung ‚Zusammenspiel‘ setzt die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst (DG) einen weiteren Akzent im Jahr ihres 125-jährigen Jubiläums. In Kooperation mit dem Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst (VAH) wird in der Ausstellung Fragestellungen nachgegangen, die sich in dem weiten und hochaktuellen Feld der ‚Kunst im sakralen Raum‘ ergeben. Dabei bündeln beide Vereine ihre vielfältigen Initiativen der letzten Jahre.

Die Überblicksausstellung widmet sich den Werken, die nach dem Jahr 2000 im katholischen und evangelischen Raum entstanden sind. Es wird veranschaulicht, dass der Kirche als Bewahrerin und Förderin des kulturellen und künstlerischen Erbes auch heute eine wichtige Rolle zukommt. Als Auftraggeberin regt sie nach wie vor kulturelle Leistungen im öffentlichen Raum an und eröffnet den in unserer Gesellschaft notwendigen Diskurs zwischen Glauben und Wissenschaft.
Die Ausstellung zeigt anhand konkreter Realisierungen, wie vielfältig und für den Auftraggeber gewinnbringend der Einsatz von Künstlerinnen und Künstlern im Bereich der Kirche ist. Die Allianz von Kunst und Kirche beruht auf Gegenseitigkeit: So bezeichnet Gerhard Richter seine Auftragsarbeit für den Kölner Dom als „Fenster für die Ewigkeit“. Die Wahrnehmung von Kunst im sakralen Raum ist geprägt von einer emotionalen und geistigen Auseinandersetzung sowie ihrer Wertschätzung jenseits des Marktes.
Ausgangspunkt der Recherchen für die Ausstellung und die begleitende Publikation waren die eingegangenen Rückmeldungen auf eine Umfrage, die 2017 unter sämtlichen Verantwortlichen der evangelischen Landeskirchen, der katholischen (Erz-)Bistümer sowie der auf diesem Gebiet tätigen Institutionen durchgeführt wurde. Die Fülle der möglichen Projektvorschläge wurde von einem Beirat diskutiert und komplettiert. Die Ausstellung kann nur einen Teil der im Katalog erwähnten Projekte zeigen, was bedeutet, dass die Auswahl zur Diskussion einlädt.

Das 20. Jahrhundert war im Beziehungsgeflecht von Kirchenraum, Kunst und Liturgie reich an Konflikten aber auch an Innovationen, die bis heute nachwirken. Einzelne Gemeinden beschäftigen sich immer wieder intensiv mit der Frage nach einer zeitgemäßen, liturgisch und künstlerisch angemessenen Gestalt des Kirchenraums. Zeitgleich nehmen weite Teile der Gesellschaft Anteil an einer Neubelebung sakraler Räume, vielleicht auch als Folge des zunehmenden Verlustes an Kirchengebäuden. So wirkte die Einweihung der Leipziger Propsteikirche 2015 weit über deren Nutzerkreis hinaus. Ähnliches gilt für die radikal neu gestaltete Kirche St. Moritz in Augsburg oder den puristisch restaurierten Hildesheimer Dom.
Interessant ist die Betrachtung des Beziehungsdreiecks Raum – Kunst – Liturgie unter dem ökumenischen Aspekt. Eines der jüngeren großen ökumenischen Kirchenzentren ist Maria Magdalena in Freiburg-Rieselfeld. Die großen Schiebewände im Innern des Gebäudes ermöglichen, dass sich die beiden konfessionellen Kirchenräume zum gemeinsamen Forum mit Taufbrunnen öffnen lassen. Besonders die Gebetsräume in öffentlichen Einrichtungen weisen eine enorme ökumenische Schnittmenge auf und zeigen darüber hinaus auch eine große interreligiöse Offenheit. Sakrale Räume entwickeln sich inzwischen auch an eher unbekannten Orten und stellen eine Herausforderung dar, für die Kunstschaffenden und Gottesdienstfeiernden gleichermaßen.
Begleitend zur Wanderausstellung erscheint ein Katalog im Verlag Schnell + Steiner.

 

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