Peter Lang und das Polarlicht / Malerei

09.11.2019 – 14.01.2020

Polarlichter, die Verlängerung des Dämmerlichtes, der kurz strahlende Himmel und das blaue Licht der Wintersonne – das sind die Themen, die Peter Lang auf seiner Malreise nach Island im Winter 2018/19 interessierten. Er hat seine Eindrücke während dieser achtmonatigen Malreise in unterschiedlichen Techniken wie Radierungen, Zeichnungen und Ölbildern umgesetzt.

Die Galerie Fenna Wehlau zeigt die in Island entstandenen Arbeiten in zwei aufeinanderfolgenden Ausstellungen:
Peter Lang und das Polarlicht, Malerei Eröffnung zur Plateau München am 8.11.2019, 19 bis 22 Uhr, es sprechen: Kristinn Jónasson und Sigfus Almarsson, Snæfellsbær, Island
Peter Lang und das Polarlicht, Grafik Eröffnung zum Open House am Freitag, den 17. Januar 2020, 19 bis 22 Uhr.

Zum Werkzyklus Polarlichter erscheint ein begleitender Katalog mit Vorwort von Joachim Haller, Leiter Museum und Galerie im Prediger Schwäbisch Gmünd; Dr. Andrea Weindl, Historikerin; David Kremer, Kremerpigmente; Fenna Wehlau, Galeristin.

Als Wohn- und Arbeitsort während seines Islandaufenthaltes wählte Peter Lang das ehemalige Rettungshaus des kleinen Fischerortes Hellissandur auf der Halbinsel Snaefellsness aus. Das Haus liegt leicht außerhalb des Dorfes, im Norden fällt der Blick zum Atlantik, im Süden zum Gletscher. Diese Gegend ist dem Maler bereits von seinem Aufenthalt 2012/13 bekannt. Damals reiste er mit seinem mobilen Ateliercontainer nach Island.

Der Titel der Ausstellung assoziiert Nordlichter, welche als faszinierende Lichterscheinungen in den Polarnächten leuchten und über den Himmel tanzen. Die Schönheit und die Mystik um diese Energie der Nacht hat Lang auf die Leinwand transformiert. Er schätzt aber auch die unentschiedenen Lichtstimmungen, wie die Dämmerung, sehr. Im Islandwinter sind diese Zeiten extrem verlängert, der Punkt der Dämmerung zieht sich über den ganzen und doch so kurzen Tag. Das indirekte Licht des blauen Himmels strahlt auf die Erdoberfläche, die Sonne selbst ist nicht zu sehen. Die Farben Islands leuchten.

Bei schlechtem Wetter ist es düster, grau, blau und oft extrem stürmisch, alles optimale Eindrücke für seine Radierungen und Zeichnungen. Die Natur braucht sich in Island nicht anzustrengen bedeutend zu sein, sie ist es. Bei einem Wintersturm ruht das gesamte Leben in Island, jeder muss warten bis sich das Unwetter wieder gelegt hat, nichts ist mehr möglich, jeder zieht sich in sein Haus zurück. Dieser Rhythmus der Natur bestimmt den kreativen Duktus. Außerdem verändert die lange Dunkelheit das persönliche Zeitempfinden, sie führt die Zweiteilung des Tagesablaufes ad absurdum. Arbeiten und Schlafen können nach der inneren Uhr erfolgen.

Im Sinne von Victor Hugo „Man findet Diamanten nur im Dunkel der Erde und Wahrheiten nur in den Tiefen des Denkens.“ hat sich Peter Lang auf die Suche nach den malerischen Diamanten der Polarnacht und nach dem blauen Licht des isländischen Winters gemacht.

So ungewöhnlich die Absicht, so ungewöhnlich ist auch die Maltechnik des Künstlers: Peter Lang bringt die unterschiedlichen Lichtsituationen direkt vor Ort in ganz spezifischer Art auf die Leinwand. Er legt mit Ei-Temperafarben eine Grundstimmung an, die er mit Schlagschnur-Linien in Öl überzieht. Durch diese Zweischicht-Technik und das Flirren der dicht gesetzten Linien entsteht ein faszinierendes Farbspiel von Übergang und Irritation. Die Landschaft ist vorhanden und gleichzeitig im Verschwinden. Spannend wird dies insbesondere bei den Polarlichtern, gerade noch vorhanden, verschwinden sie schon wieder im nächsten Moment.

Als besonderes Element seines Gesamtwerkes hat Lang diesmal erstmalig eine Radierpresse nach Island transportiert. In der Radierung ist er vielfältig und klassisch unterwegs. Mezzotinto, Aquatina, Ätzradierung und Kaltnadel vermischt er mit Zucker-Aussprengtechnik und Salzwasser. Auch hat er die Präge-Tusche-Zeichnungen der letzten Jahren auf Island fortgesetzt.

Die Reise zu den Nordlichtern ist auch eine Reise der Begegnung. Neben isländischen Freunden und Bekannten hat der Künstler Besucher aus dem eigenem Land empfangen, die wiederum in ihrer Funktion kamen. Wie schon 2012 besuchte ihn der Freund und Pigmenthersteller David Kremer, um dort wieder eine Sonderedition Islandpigmente zu sammeln und herauszugeben.

Arbeiten aus dem Werkzyklus Polarlichter werden 2020 auch im Museum Pfalzgalerie, Kaisterlautern und im Museum und Galerie im Prediger Schwäbisch Gmünd gezeigt.

Peter Lang
Pungbuinn Himinn, 2019
Öl auf Leinwand
120 x 190 cm

 

 

Galerie Fenna Wehlau

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80333 München

Tel. +49 (0) 89 28 724 485
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