Sommerausstellung

02.07.2020 – 28.08.2020

Hironobu Aoki
Wolfgang G. Bühler
Wolfgang Erl LUPO
Johannes Geccelli

Das Werk des aus Japan stammenden Hironobu Aoki hat konzeptuellen Charakter. Seine Papierarbeiten erhalten durch eine besondere Technik der Faltung sowie die spezielle, in mehreren Prozessen erfolgende Bearbeitung mit Acrylfarbe eine reliefartig strukturierte Oberfläche mit einer gesteigert polychromen Farbintensität.
Auch Aokis Bildtafeln, bestehend aus einer Mischung pastoser, kompakter Acrylfarbe und Gips auf Aluminiumuntergrund, sind seriell angelegt. Sie offenbaren eine sich stetig um geringe Nuancen verändernde Farbigkeit. Ihre intensive, unregelmäßige Oberflächen- bearbeitung verleiht ihnen eine zweidimensionale, Räumlichkeit erzeugende Ausstrahlung.
In den Mittelpunkt seiner Arbeiten rückt Wolfgang G. Bühler die Berge und den sie umgebenden Mythos. Sanfte Hügel und Bergrücken alternieren mit bedrohlichen monolithischen Gebirgsmassiven, leuchtendes helles Kolorit mit dunklen, von grauweißen Nebelschwaden eingehüllten Farbtönen.
Aus seinen realen Naturerfahrungen entwickelt er Impressionen, die sich zu sehr persönlichen Bildern verdichten: Das subjektiv Erlebte und Erfahrene findet seine Dokumentation und Abstraktion auf Leinwand und Papier. Den mannigfaltigen Charakter der Natur stellt Bühler mit vielschichtigen polychromen Acryl- und Aquarelllasuren dar, die sich in feinsten Abstufungen und Modifizierungen, gleichmäßigem Rhythmus und zurückhaltender Dynamik auf der Bildfläche zu Formen verdichten.
Die Malerei von Johannes Geccelli deckt tiefer Liegendes auf, in dem der Künstler über eine zuvor monochrom aufgetragene Farbschicht in vertikalen Bahnen eine zweite legt, die den Untergrund stellenweise durchscheinen lässt; zusammen evozieren die Farben beim näheren Betrachten einen reliefartigen Charakter, während sie mit zunehmender Entfernung zu einer einheitlichen Fläche verschmelzen und Assoziationen an die Farbfeldmalerei anklingen lassen. Die sich im Sehvorgang ständig verändernden Farben und Formen forcieren eine differenzierte Wahrnehmung: Durch ihre gesteigerte Wirkung von den Bildrändern nach innen, von ruhig zu unruhig, von dunkel zu hell und reziprok vermitteln sie den Wandel von Raum und Zeit.
Figürliche Kompositionen stehen im Zentrum des Oeuvres von Wolfgang Erl Lupo. Seine auf Leinwand, Holzpressplatte und Papier fixierte Malerei und Zeichnung fokussiert die menschliche Gestalt, insbesondere Akt und Porträt. Die den Bildraum dominierende Figur wird aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel heraus platziert. Es dominiert kräftiges Valeur, Blau, Rot, Gelb oder Inkarnat, mit dem die Binnenformen der Körper und Gesichter auf einen diffusen Bildgrund festgehalten und kontrastiert werden.
Wolfgang Erl Lupo reduziert die detaillierte Ausformulierung der Sujets, um die Expressivität der Komposition zu steigern und den teils in Auflösung begriffenen Formen eine mystische Aura zu verleihen.

Galerieseite: Hironobu Aoki ©2020

Home, Slider und Reihung: Wolfgang G. Bühler ©2020
Sentiero, 2019
Tusche/Papier
13,5 x 29,5 cm